Vor einiger Zeit habe ich euch hier auf dem Blog meine Idee „WIRsamkeit“ vorgestellt und erzählt, dass ich mich auf die Spuren der Liebe begeben möchte, um auf diese Weise das Miteinander, die Liebe, zwischenmenschliche Beziehungen, Partnerschaft und Ehe neu denken, um dabei die Diversität von Liebe zu zelebrieren.
Und denkt ihr nicht auch, dass in so vielem auf dieser Welt Liebe liegt? Genau das ist es, was ich mit „WIRsamkeit“ erkunden möchte.
Und wie könnte ich besser verschiedene Perspektiven gewinnen, als im Miteinander mit anderen Menschen?
Aus diesem Grund möchte ich mit interessanten GesprächspartnerInnen über die Liebe und deren Spuren reden! Mein erstes Gespräch über die Liebe habe ich mit Katharina Klutz, einer Freien Rednerin, geführt.

Ich habe Katharina beim Wedding Market on Tour im vergangenen November kennengelernt und es hat sofort  zwischen uns „gefunkt“. Bei einem Gespräch haben wir gemerkt, dass wir uns auf einer Wellenlänge befinden und tolle, intensive Gespräche führen dürfen. Fasziniert von Katharinas Arbeit und ihrem Erfahrungsschatz, war für schnell mich klar, dass ich mehr von Katharina erfahren und mit ihr ein Interview über die Spuren der Liebe führen möchte.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Lasst euch von neuen Perspektiven und Blickwinkeln inspirieren und freut euch auf das Interview.

Hallo liebe Katharina!

Hallo meine Liebe,
nun habe ich so lange über den tollen Namen WIRsamkeit nachgedacht. Zuerst dachte ich an eine Abwandlung von Wirksamkeit (auch total gut!), aber gemeint ist wohl das Gegenteil von Einsamkeit? Jedenfalls: Sehr inspirierend!

Wie kamst du dazu, als Freie Rednerin und Traurednerin zu arbeiten?

Ich habe schon in der Schule gemerkt, dass Deutsch und alles in diesem Fach mein Thema ist. Als Sängerin kam ich schon früh mit Veranstaltungen aller Art in Berührung und irgendwann kamen die ersten Fragen, ob ich mir nicht vorstellen könnte, die Trauung an sich als Rednerin zu halten. Und das habe ich dann vor 12 Jahren das erste Mal gemacht. Es dürften inzwischen über 500 Hochzeiten sein, die ich begleiten durfte. Seit 5 Jahren begleite ich zudem Trauerfeiern.

Wie fühlt es sich an die Liebe zweier Menschen in eine Rede fließen zulassen?

Das ist etwas unheimlich persönliches und ich bin total dankbar, dass mir da so ein großes Vertrauen geschenkt wird. Ich habe beim Erstellen der Rede ganz oft „aaaaaw“- Kino-Momente und muss auch oft schmunzeln. Denn ich bekomme zwei Perspektiven beider Partner und die Wahrnehmung und Erinnerung sind manchmal sehr unterschiedlich.

Was trifft erfahrungsgemäß eher zu: gleich und gleich gesellt sich gern oder Gegensätze ziehen sich an?

Meiner Meinung nach braucht eine Beziehung von Dauer eine gewisse Gleichheit. Gegensätze sind aufregend, aber häufig auch aufreibend. Wir Menschen sind nur in der anfänglichen Verliebtheit im Stande, die Gegensätze auf einem Sockel zu huldigen. Kommt der Alltag, fallen einem zu große Gegensätze meist auf die Füße.

Siehst du zwischen den verschiedenen lang verheirateten Paaren (die vielleicht ihr Eheversprechen erneuern) Gemeinsamkeiten?

Du meinst Gemeinsamkeiten gegenüber den Paaren, die noch nicht so lange zusammen sind? Ich würde sagen, der Wunsch nach Verbindung und Dauer ist der gleiche, immer.

Gibt es einen „Goldenen Tipp“ für eine glückliche Ehe? Oder ein Grundrezept für eine nachhaltige und dauerhafte Beziehung?

Instagram: katharinaklutz

Ich fragte Ehepaare, die über 50 Jahre verheiratet sind, nach ihrem Rezept. Die Antworten waren im ersten Moment nüchtern, aber wahr: „Wir haben uns einfach nie getrennt“ war eine oder „Ertragen und Verzeihen“.
In unserer heutigen Gesellschaft wird neben der „Du kannst alles erreichen“- Propaganda leider vergessen, dass sich das ja auch der Partner wünscht. Es funktioniert ohne gegenseitige Rücksichtnahme nicht. Die Kernantwort eines Paares, das über 70 Jahre zusammen ist: „Wir kommen aus einer Zeit, da hat man Dinge repariert, statt sie wegzuwerfen“. Man muss in einer Beziehung auch mal Gefühle aushalten, die nicht besonders liebevoll sind. Wenn dieses Tal überwunden ist, geht man als Paar gestärkt hervor. Es ist wie alles im Leben: ein Balanceakt!

Welche Rolle spielt das soziale Umfeld, also Familie und Freunde?

Eine enorm wichtige Rolle. Freundschaft wurde viel zu lange als die kleine Schwester der Liebe betrachtet und damit völlig unterschätzt. Was wäre aus so mancher Beziehungskrise geworden, wenn die beste Freundin/der beste Kumpel nicht gesagt hätte: „Ach komm, Du bist doch auch manchmal ein ganz schöner Idiot!“. Übrigens ist das auch Liebe: Sich die ungeschönte Wahrheit sagen zu können. Liebe ist ja auch in Freundschaften. Das soziale Umfeld hat häufig das Privileg, einen selbst klarer zu reflektieren. Dem Partner würde man so manche klare Ansage vielleicht nicht so schnell verzeihen.

Was ändert sich durch die Ehe?

Einerseits nichts und andererseits ist da ein größeres Gefühl der Verbundenheit, es hat so etwas Ernsthaftes und Erwachsenes.

Ich danke Katharina für ihre Gedanken, Erfahrungen und die Einblicke in ihre Arbeit.
Ihr habt Lust mit Katharina in Kontakt zu treten? Hier findet ihr alle Informationen, die ihr dafür braucht.

Ich freue mich schon sehr auf weitere Gespräche über die Liebe!

Liebe Grüße
Stephie und das Wedding Market Team