Love

Auf den Spuren der Liebe – mit Johanna und Vincent

Nach den letzten Blogbeiträgen sollte das eigentlich keine große Überraschung sein, aber ich liebe es wirklich sehr, über die Liebe zu reden! Und deshalb tue ich auch genau das.
Nachdem ich letzte Woche ein Gespräch mit Traurednerin Katharina über ihre Erfahrungen und Ansichten führen durfte, habe ich in dieser Woche mit Paaren über ihre Beziehung gesprochen. Denn ist es nicht wundervoll, wie viele verschiedene Formen von Liebe es gibt? Und wie jeder Mensch auf seine ganz individuelle Weise liebt?
Liebe passt in keine Box. Und trotzdem verbindet sie uns alle miteinander, denn wir alle fühlen Liebe.
In dieser und in der kommenden Woche möchte ich deshalb auf dem Blog Paare sprechen lassen und ihnen Raum geben, um ihre Blickwinkel und ihre L(i)ebensweise zu teilen.
In dieser Woche führten mich die Spuren der Liebe zu einem jungen Paar aus Leipzig. Johanna und Vincent, beide 23 Jahre alt, wurden vor sieben Jahren erfolgreich verkuppelt und sind seit 2018 verlobt.
Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen des Interviews.

Welche Fragen stellt ihr euch in Hinblick auf eure Beziehung?

Johanna: Also einfach, wie man seine Zukunft zusammen planen kann. Wo wollen wir hin in unserem Leben? Welche Ziele hat jeder und wie kann man sich dabei gegenseitig unterstützen und dass man das zusammen versucht oder versucht einen Kompromiss zu finden.

 

Was sind eure Tipps für eine glückliche, dauerhafte Ehe oder Beziehung?

Johanna: Oh, das kann man sehr sehr weit erörtern.
Vincent: Freundschaft und Vertrauen.
Johanna: Ja, das würde ich auch sagen. Und auch, dass man eine Basis hat, die außerhalb romantischer Liebe ist. Vertrauen und Ehrlichkeit sind immer so die Floskeln, aber sie stimmen einfach. Miteinander reden; über Probleme, Sorgen und auch über Wünsche und zu versuchen immer kompromissbereit zu sein. Einfach eine Basis miteinander finden und miteinander so ungezwungen wie möglich umgehen zu können.

 

Wann oder wie weiß ich, dass ich jemanden liebe?

Vincent: Das weiß man erst, wenn man’s weiß. Das ist wirklich so! Das ist ein Gefühl, das hat man dann irgendwie entwickelt, wenn man den richtigen Partner gefunden hat.
Johanna: Ja! Zu Liebe gehören ja nicht nur Schmetterlinge im Bauch, dazu gehört viel mehr. Eine Person so anzuerkennen, wie sie ist und den Partner einfach als Person zu akzeptieren. Und dass man selbst auch ganz ungezwungen so sein kann, wie man ist und nicht das Gefühl hat sich verstellen zu müssen.
Ach und bei der Frage, was wichtig für eine glückliche Beziehung ist: guter Sex! Das spielt eine sehr sehr große Rolle.

 

Welche Rolle spielt das soziale Umfeld, also Familie und Freunde? Versteht ihr euch z.B. gut mit den Eltern des anderen?

Johanna: Ja grade, was seine Eltern betrifft. Ich habe ja längere Zeit bei ihm gewohnt. Dadurch haben wir ein ganz entspanntes Verhältnis zueinander entwickelt. Wenn wir uns z.B. besuchen, ist das kein Zwang, sondern weil wir uns eben gern sehen.
Vincent: Und Freunde? Gut, wir wurden damals von einem gemeinsamen Kumpel verkuppelt. Aber sonst haben Freunde auf unsere Beziehung relativ wenig Einfluss. Es gibt keine „Störgeräusche“.  Es gibt keinen meiner Kumpels, der sagt: „Boah, was willst du denn mit der?“ Ganz im Gegenteil! Sie freuen sich eher, dass ich glücklich bin.
Johanna: Und ich glaube, an irgendeinem Punkt hat sich unser Freundeskreis fusioniert. Ich denke, es ist wichtig eine Balance zu finden. Dem Partner z.B. nicht irgendwelche Kontakte verbieten. Und dass man unabhängig von einander auch mit anderen Leuten etwas unternehmen kann. Und ich denke, da wir das so gut hinbekommen, haben wir eben auch keine „Störgeräusche“.

 

Ihr seid verlobt. Was denkt ihr, ändert sich durch die Ehe?

Vincent: Nichts. Außer, dass wir ein Stück Papier unterschrieben haben, dass wir zur Zusammenveranlagung veranlagt werden können.
Johanna: Ich denke, wenn man sagt: „Durch die Ehe verändert sich …“, dann ist davon viel gesellschaftlich diktiert und vorgegeben. Vielleicht werden sich 1-2 Sachen ändern. Aber das hängt dann eher von äußeren Faktoren ab wie Abschluss, Umzug oder eventuelle Familiengründung. Aber allein, weil wir verheiratet sind, liebe ich dich jetzt nicht mehr oder weniger.

 

Gleich und gleich gesellt sich gern oder Gegensätze ziehen sich an?

Vincent: Beides. Wir haben durchaus unterschiedliche Interessen. Aber wir haben -und ich denke, das ist das wichtigste- was gesellschaftliche oder weltpolitische Themen anbelangt relativ ähnliche Ansichten, wenn auch nicht immer die gleichen. Was Interessen angeht, da sind wir durchaus divers.

Und man versucht ja trotzdem für die Themen, die den Partner beschäftigen, ein offenes Ohr zu haben.

Das heißt, füreinander da zu sein, auch wenn man selbst kein Interesse daran hat oder dem nichts abgewinnen kann, was den anderen grade beschäftigt oder eine Freude macht. Da kann man sich dann auch mal darüber freuen.
Johanna: Ich würde das so bestätigen, dass sich bei bestimmten Interessensfeldern Gegensätze anziehen. Aber was die Persönlichkeit betrifft, also Fragen wie „Was möchte ich in meinem Leben? Was ist meine generelle Ethik, meine Werte?“, das darf sich nicht zu sehr unterscheiden.
Vincent: Auch die Vorstellung einer Beziehung sollte relativ ähnlich sein.

 

Habt ihr schon mal mit Vorurteilen gegenüber eurer Beziehung zu kämpfen gehabt? Z.B. weil ihr schon so jung verlobt seid?

Johanna: Ich glaube, nicht bewusst, wenn dann nur hinter unserem Rücken. Ich denke trotzdem, der Antrag hätte für seine Eltern noch etwas warten können. Aber nicht, weil wir so jung sind, sondern weil wir beide grade noch mitten in der Ausbildung sind. Sie waren auf jeden Fall positiv. Ich denke, ihre Bedenken waren eher, was die Karriere betrifft und ob das der richtige Zeitpunkt ist. Auch sonst haben sich in meinem Freundeskreis alle gefreut.

 

Habt ihr Rituale? Oder etwas, das ihr gern gemeinsam macht?

Vincent: Essen. Also wenn sich die Chance bietet, ist ein gemeinsames Frühstück, ein gemeinsames Abendessen für uns unabdingbar.
Johanna: Ja, dass man sich wirklich gemeinsam hinsetzt und den Tag gemeinsam beginnt und abschließt. Und dass man auch einfach mal quatschen kann oder sich einfach mal über die Charts lustig macht. Und auch das gemeinsame Kochen am Abend ist wirklich eine coole Aktivität.
Vincent: Wir versuchen auch, uns möglichst Quality Time zu schaffen. Wirklich Zeit für uns zwei. Zeit, in der wir machen, worauf wir grade wirklich Lust haben. Das ist auch wirklich wichtig, um mal zur Ruhe zu kommen.
Johanna: Und auch eine Balance finden. Zeit nur für mich als eigenständige Person, aber natürlich auch Zeit mit dem Partner. Wir verbringen ja sehr gern Zeit miteinander. Und das kann auch auf der Couch liegen oder Spazierengehen oder im Park liegen sein. Das muss nichts Krasses sein.
Aber so richtige Rituale?
Vincent: Wenn, dann eher unbewusst.

 

Glaubt ihr an die große Liebe? Und wenn ja, was ist das für euch?

Johanna: Ja, auf jeden Fall. Ich denke, sonst wären wir nicht verlobt. Also ja die Zeit mit dir, Vincent, ist für mich die große Liebe.
Vincent: Für mich auch.
Johanna: Das klingt so schnulzig, aber es ist tatsächlich so. Vincent ist mein bester Freund und die Liebe meines Lebens.

 

Danke, dass ihr die Fragen beantwortet habt!

Johanna: Okay, braucht ihr mich noch? Nee oder?
Vincent: Ich brauch‘ dich immer.

 

 

 


Eigentlich ist das ein wunderbares Schlusswort, dem wir nicht mehr viel hinzufügen können. Aber so viel sei noch gesagt: bleibt gespannt auf die kommende Woche, in der uns ein interkulturelles Paar Einblicke in seine Beziehung gewährt.

Alles Liebe,
Stephanie & das Wedding Market Team

 

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