Auf den Spuren der Liebe – mit Henriette von Studio Veda

Den Neumond letzte Woche haben wir zum Anlass genommen, um eine neue Themenkategorie einzuläuten. Unter dem Titel „Loslassen“ wollen wir uns in der nächsten Zeit auf dem Blog und auf unseren Social Media Kanälen nicht nur mit dem Loslassen beschäftigen, sondern z.B. auch mit dem Thema Neustart und der Portion Mut, die man dafür braucht. Um in diese Themenreihe zu starten, habe ich deshalb ein Interview mit Henriette, Inhaberin von Studio Veda,  geführt. Dabei hat sie mir, unter anderem, von ihrem Weg von der Immobilienmaklerin zur Inhaberin eines Yoga Studios erzählt.

 

Wie findet man den Mut für einen Neustart?

Ich glaube, der Mut zu einem Neustart steckt in uns allen. Wir haben nur verlernt ihn jeder Zeit abzurufen. Wenn man sich Zeit zum reflektieren nimmt, Zeit zu erkunden, wonach man sich am allermeisten im Leben sehnt, dann findet man den Mut etwas zu verändern oder zu beginnen oder gar zu beenden. Es braucht manchmal nur einen Moment oder eine Begegnung, die etwas in uns entfacht, um etwas Neues in die Welt zu rufen. Mir persönlich hat die Unterstützung meines sozialen Umfelds enorm dabei geholfen neu durchzustarten.

 

Hast du einen Tipp, wie man Ängste oder Zweifel überwinden kann?

Ich habe wahrscheinlich zu viele Tipps, wie man Ängste überwinden kann, da ich mich seit vielen Jahren mit meinen eigenen Ängsten und Zweifeln befasse. Zunächst ist es wichtig, die eigenen Ängste zu erkennen und sie zu akzeptieren. Ängste sind nichts Schlimmes. Sind Teil von uns. Sie können uns in bestimmten Situationen das Leben retten.

 

 

 

Jedoch leben wir in einer Gesellschaft, die unglaublich viele Ängste und Selbstzweifel in uns hervorruft.

Dies kann für ein Leben voller innerer Unruhen und Anspannungen sorgen. Ich selbst kenne dieses Gefühl nur zu gut. Und oftmals sind viele dieser Unruhen oder Zweifel unnötig. Ich finde es wichtig, immer ehrlich mit sich selbst im Gespräch zu bleiben. Sich Zeit für diesen Austausch und auch liebevollen Umgang mit sich selbst zu nehmen. In diesen Momenten frage ich mich: Was brauche ich jetzt gerade? Ich lerne noch mir diese Frage regelmäßig zu stellen und stupse mich jeden Tag aufs Neue an, den Boden unter den Füßen und meinen Atem bewusst zu spüren. Ich meditiere mittlerweile täglich. Es ist für mich lebensnotwendig geworden. Genau wie Schlaf, Bewegung, buntes Essen, Humor und die Liebe

Was tust du, wenn du dich mal überwältigt fühlst?

Mein Leben als alleinerziehende Mutter und selbstständige Frau ist sehr bewegt, so dass ich des öfteren an meine Grenzen stoße und mich überwältigt fühle. Dank meiner Lebenserfahrungen weiß ich besser damit umzugehen. Ich kann die Dinge so annehmen, wie sie sind. Man könnte es auch als ‘radikale Akzeptanz’ beschreiben. In schwierigen Situationen ist dies besonders rettend. Dann versuche ich im Moment zu bleiben. Meine Panik und die meines Umfelds bewusst loszulassen. Dann gehe ich in mich und versuche erstmal tief durchzuatmen. Mir eine kurze Pause zu gönnen. Ich verweile in einem Moment der Zeitlupe. Dieses kurze Innehalten hilft mir dann Entscheidungen zu treffen. Kommunikation ist alles. Ich trete in Kontakt mit mir selbst und meinem Außen. Und im nachhinein frage ich mich oft: Was sollte ich aus dieser Situation lernen? Betrachte herausfordernde Situationen als Wachstum.

 

Fiel es dir schwer deinen vermeintlich “gesicherten” Job aufzugeben? War das ein langer Prozess des Loslassens?

Nein. Es fiel mir nicht schwer, das Angestellten-Dasein aufzugeben. Nach dem Börsencrash und der Geburt meiner Tochter 2007 wusste ich, dass ich nicht mehr als Immobilienmaklerin unterwegs sein wollte. Dieser Beruf war zwar spannend und voller interessanter Begegnungen, aber nicht 100% erfüllend. Die Entscheidung mich selbstständig zu machen, fiel mir sehr leicht. Ich war so froh, endlich meine Berufung gefunden zu haben. Insofern war es kein langer Prozess. Wenn man seine Leidenschaft entdeckt, fällt das Loslassen nicht schwer.

 

 

Denkst du das Land – U.S.A. – hat eine Rolle dabei gespielt? Oder dein soziales Umfeld?

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten fiel es leicht, diese Entscheidung zu treffen. Ich war in den U.S.A. umgeben von Entrepreneuren und habe mich inspirieren lassen. Gerade in Portland (Oregon), wo ich damals wohnte. Mein Ex-Mann war bereits erfolgreich selbstständig. Mit dieser Einstellung bin ich nach Deutschland gekommen.

Wie haben Familie und Freunde auf diese Entscheidung reagiert?

Gefühlt selbstständig war ich dann erst mit dem Entschluss mein eigenes Studio in Leipzig zu eröffnen. Das war ein großer Schritt. Meine Familie und Freunde haben positiv darauf reagiert und zu mir gehalten. Natürlich wurden auch Sorgen und Zweifel von meinem sozialen Umfeld kommuniziert. Ich war trotz allem nicht aufzuhalten. Habe immer an meine Sache geglaubt.

Hast du von deinem sozialen Umfeld eher Gegenwind oder Unterstützung erfahren?

Meine Freunde und Familie haben mich sehr unterstützt. Besonders meine Eltern, da ich auf Hilfe mit meinen beiden Kids angewiesen war. Mein Sohn Samuel war gerade ein Jahr alt als das Studio Veda seine Türen öffnete. Ohne die Unterstützung meiner Familie wäre dieses Herzensprojekt also nicht zustande gekommen. Ich hatte auch das große Glück meine erste Location mit einem sehr motivierten Partner und Freund zu starten. Das war sehr hilfreich und auch eine super schöne Erfahrung.

 

Kannst du an deinen Kundinnen eine mentale Veränderung beobachten, wenn du sie eine zeitlang begleitest?

JA. Nicht nur mental. Das ist ja das wunderbare an meinem Job. Es ist unglaublich bereichernd zu beobachten, wie diese Begnungen im Studio VEDA Körper, Geist und Seele zum Positiven wandeln. Und das nach kurzer Zeit. Ich erlebe in meinen Kursen und Workshops, wie die Frauen zu sich selbst finden. Diese erhöhte körperliche und mentale Wahrnehmung schenkt ihnen Gelassenheit und ganz viel Selbstliebe. Ebenso entsteht ein ganz harmonischer Austausch zwischen uns allen.

 

Ich sehe diese Zeit auf der Matte nicht nur als Unterricht, sondern auch als Lernprozess für mich selbst. Ich glaube, das ist ganz ausschlaggebend.

 

 

Fiel es dir in der Corona-Zeit leicht von alten Routinen loszulassen und neue Ideen umzusetzen? Was hat dir dabei geholfen?

Ja und nein. Es war, ganz ehrlich gesagt, keine einfache Zeit. Unser neues Studio hatte gerade mal 8 Wochen geöffnet bevor die Quarantäne begann. Ich wusste, ich muss schnell handeln und die VEDA Community mit Online Kursen unterstützen. Das war eine große Lernkurve, da ich technisch nicht begabt bin. Der Entschluss fiel leicht, die Ausführung nicht ganz so leicht. Ich hatte nicht wirklich Zeit zum nachdenken, sondern musste gleich handeln. Als alleinerziehende Mama hatte ich alle Hände voll zu tun. Es war auf jeden Fall ein überwältigender Moment. Und ich glaube, ich habe so gut wie möglich gehandelt und mich um meine Familie und Unternehmen gekümmert. Geholfen haben mir die zahlreichen online Begegnungen mit Menschen, die mich inspirieren, aber auch die Unterstützung meines Studio Teams. Ich habe versucht, die Situation zu akzeptieren und mir bewusst täglich kleine Auszeiten zu gönnen. Ich versuche weiterhin das Positive in dieser Situation zu sehen. Mich zu fragen: was habe ich aus dieser herausfordernden Zeit gelernt? Und wie Frida Kahlo schon bemerkte:

 

 

 

 

Nichts ist absolut. Alles ändert sich, alles bewegt sich, alles dreht sich, alles fliegt und geht weg.

 


Ich danke Henriette für ihre offenen Worte über Mut und Akzeptanz, aber auch über Ängste und Zweifel. Das Gespräch hat mir gezeigt, dass all das seine Daseinsberechtigung besitzt und gleichermaßen zum Menschsein gehört. Das Leben ist ständig im Fluss und genau das wollen wir mit unserer Reihe „Loslassen“ zelebrieren.

 

 

Außerdem wird Henriette ab jetzt jeden Donnerstag Yoga- und Meditationskurse auf unserem Loveboat, der „MS Cospuden“, anbieten. Ich bin über diese Zusammenarbeit überglücklich und freue mich auf ebenso kraftvolle wie entspannende Einheiten auf dem wunderschönen Cospudener See!

Die nächsten Termine findet ihr unter:

 

https://studioveda.de/kursplan

 

 

Liebe Grüße,

Stephanie & das Wedding Market Team

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